Pflegeheim Kosten

In Deutschland gibt es durch den demografischen Wandel immer mehr ältere Menschen, Tendenz steigend. Ein Großteil der älteren Menschen wird meist zu Hause gepflegt, wenn sie pflegebedürftig werden. Aber auch das Modell der 24-Stunden-Pflege aus dem Ausland hat sich mittlerweile ebenfalls etabliert.

Wenn sich pflegebedürftige Personen jedoch dafür entscheiden, in einem Altenheim oder ein Pflegeheim zu gehen, kommen auf den Pflegebedürftigen und teilweise auch für Angehörige nicht zu unterschätzende Kosten zu. Die Preise dafür unterscheiden sich dabei nicht selten.

Pflegeheimkosten setzen sich aus verschiedenen nachfolgenden Bereichen zusammen:

Betreuungskosten und Pflegekosten

Falls Sie von dem Gutachter des medizinischen Dienstes der Krankenkassen einen Pflegegrad erhalten haben, haben Sie Anspruch auf sogenannte Pflegeleistungen. Diese unterscheiden sich vom Pflegegeld, das nur gezahlt wird, wenn Sie zu Hause betreut oder gepflegt werden und sind wesentlich höher.

Sie unterscheiden sich auch in der Höhe des Betrages, je nach Einstufung Ihres Pflegegrades:

Pflegegrad 1               0 Euro (Bei Pflegegrad 1 erhalten Sie einen Entlastungsbeitrag von 125 Euro)

Pflegegrad 2               770 Euro

Pflegegrad 3               1262 Euro

Pflegegrad 4               1775 Euro

Pflegegrad 5               2005 Euro

Je nach Pflegekosten und Betreuungskosten ist es meist der Fall, dass die Pflegeleistung nicht ausreicht. So muss die Differenz dazu von Ihnen selbst getragen werden.

Ebenso müssen Leistungen wie Massagen, Fußpflege oder der Friseur von dem Pflegebedürftigen selbst getragen werden.

Was ist ein einrichtungseinheilticher Eigenanteil (EEE) bei den Pflegeheimkosten

Heimbewohner, um den Unterschied auszugleichen, einen Anteil selbst übernehmen.

Seit dem 1. Januar 2017 wurde dies so geregelt, dass der Anteil für alle Bewohner gleich ist. Da vor diesem Datum pflegebedürftige Menschen mit steigendem Pflegegrad, die Lücken zum Ausgleich der Kosten immer höher wurden und auf die Bewohner höhere Kosten zunahmen, kam es vor, dass sich die Pflegebedürftigen immer häufiger dagegen wehrten, sich neu vom medizinischen Dienst (MDK) untersuchen zu lassen, auch wenn der Anspruch an die Pflege immer höher wurde. So ist der einrichtungseinheitliche Eigenanteil für alle Bewohner gleich und erhöht sich mit steigendem Pflegegrad nicht mehr.

Als im Jahr 2017 Pflegestufen in Pflegegrade umgewandelt wurden, änderte sich gleichzeitig auch der zuzahlbare Pflegebetrag. Die Berechnung obliegt dem Anteil der Pflegekasse und den jeweiligen Pflegesätzen des Pflegeheims. Das bedeutet, dass der Unterschied zur Pflegeleistung und dem Pflegesatz des Pflegeheims den EEE ergibt.

Die Höhe dieses Eigenanteils unterscheidet sich jedoch von Heim zu Heim. Erkundigen Sie sich deswegen über diesen Betrag, bevor Sie sich für ein Heim entscheiden.

Wer kommt für die Kosten für Unterkunft und Verpflegung auf

Es entstehen natürlich Kosten für die Unterkunft und du Verpflegung, die von dem jeweiligen Bewohner selbst getragen werden müssen. Dazu gehören das Bewohnen eines Zimmers oder Doppelzimmers, sowie sämtliche Mahlzeiten, die für den Heimbewohner bereitgestellt werden, wie z. B. Frühstück, Mittag- und Abendessen, sowie Snacks und Getränke, die zwischendurch angeboten werden. Die Pflegeversicherung kommt in diesem Fall nicht für die Verpflegung auf.

Diese Kosten sind normalerweise für alle Pflegeheimbewohner gleich. Falls sich die Kosten im Laufe der Zeit erhöhen, kann es möglich sein, dass Sie eine Erhöhung bekommen.

Pflegedienst

Gehören Investitionskosten zu den Pflegeheim Kosten

Da auch Pflegeheime immer wieder eine Renovierung benötigen, umbauen oder ausbauen, werden die Kosten auch auf die Bewohner übertragen.

Deswegen sollten Sie sich im Vorfeld auch das Pflegeheim genau anschauen. Bei einem Altbau kann es dann eventuell passieren, dass Sie einen Anteil der Investitionskosten tragen müssen, wenn eine Renovierung durchgeführt wird.

Ausbildungsumlage von Pflegeheimkosten

Wenn ein Pflegeheim in ihrer Einrichtung auch Ausbildungsmöglichkeiten anbietet, müssen die Bewohner eine Ausbildungsumlage entrichten, die sich nach dem jeweiligen Bundesland unterscheiden kann. Meist beträgt dieser 3 Euro pro Tag.

Was sind Zusatzleistungen bei den Pflegeheimkosten

Zu den normalen Kosten wie Unterkunft und Verpflegung, kann der Heimbewohner auch eine Vereinbarung über sogenannte “Zusatzkosten” abschließen. Diese haben mit einem höheren Komfort zu tun, die mit der Verpflegung, sowie pflegerischen Leistung oder mit Leistungen rum um die Betreuung zu tun haben. Das kann von einer Schneiderei oder die Nutzung von Räumen für Geburtstag oder anderen Feiern oder Kosten für einen Friseur oder Fußpflege einhergehen.

Diese Vereinbarungen sollten immer schriftlich festgehalten werden, da ansonsten auch keine Rechnung ausgestellt werden kann.

Bekomme ich Hilfe, wenn eine finanzielle Situation die Pflegeheimkosten nicht deckt

Falls Ihr Einkommen und Ihr Vermögen für die Bezahlung der oben angeführten nicht ausreichen, haben Sie die Möglichkeit, einen sogenannten Antrag auf “Hilfe zu Pflege” beim zuständigen Sozialamt zu stellen.

Doch bevor dieser Weg begangen werden kann, wird das Einkommen der Kinder vom Staat geprüft. Dabei gilt:

Wenn das Bruttojahreseinkommen der Angehörigen (Kinder) 100.000 Euro übersteigt, sind die Kinder dazu verpflichtet, Unterhalt zu leisten. (Stand: 01.01.2020). Dabei wird jedoch nur das Einkommen des Kindes berücksichtigt und nicht das Einkommen des Ehepartners.

Wenn nun ein Antrag auf Hilfe zur Pflege beim Sozialamt eingeht, wird daraufhin das Einkommen der Kinder geprüft. Diese müssen in diesem Fall Ihr Einkommen und auch ihr Vermögen darlegen. Falls die Kinder des Heimbewohners nicht unterhaltspflichtig sind, übernimmt der Staat den Betrag, die sogenannte Sozialhilfe.

Tipp: Das Sozialamt kann nur Kinder des Pflegebedürftigen heranziehen, nicht aber die Enkelkinder. Ebenso wenig werden Geschwister, Onkel oder Tanten unterhaltspflichtig.

Die gilt ebenso nicht, wenn ein Ehegatte dem anderen Unterhalt zahlen muss, d. h., wenn ein Teil eines Ehepaares in Seniorenheim muss und im Gegensatz der andere weiter zu Hause lebt. Dann wird der Partner, der zu Hause lebt, sich an den Kosten beteiligen.

Es bleibt jedoch ein Schonvermögen von jeweils 5000 Euro, das vom Sozialamt nicht eingefordert werden darf für beide Ehepartner, was bedeutet, dass Sie zusammen 10000 Euro Schonvermögen besitzen.

Falls das Sozialamt “Hilfe zur Pflege” leistet, ist vorgesehen, dass diejenigen, die dies erhalten, kein eigenes Vermögen haben dürfen. Damit diese jedoch etwas Geld für Wünsche (Friseur oder spezielle Getränke) zur Verfügung haben, gewährt das Sozialamt ein sogenanntes Taschengeld in Höhe von ca. 120 Euro + Bekleidungspauschale.

Pflegedienst

Welche Faktoren beeinflussen die Pflegeheimkosten

Grund– und Bodenkosten – Je nach Ort und Bundesland unterscheiden sich diese Kosten, die einen Einfluss auf die Wohnkosten für die Bewohner haben.

Personalkosten: Wenn ein Pflegeheim mehr Personal und besser ausgebildete Kräfte beschäftigt, wirkt sich das auf die Pflegeheimkosten aus.

Ausstattung und Komfort: Ein Pflegeheim, das einen gewissen Luxus anbieten kann, wie z. B. Schwimmbad oder Sauna, kann auch dementsprechend höhere Kosten verlangen.

Verteilung der Pflegegrade: Je höher der Anteil in einem Pflegeheim mit hohen Pflegegraden ist, desto höher werden die Pflegekosten des einrichtungseinheiltichen Eingenanteils.

TIPP: Falls das Sozialamt “Hilfe zur Pflege” leistet, ist vorgesehen, dass diejenigen, die dies erhalten, kein eigenes Vermögen haben dürfen. Damit diese jedoch etwas Geld für Wünsche (Friseur oder spezielle Getränke) zur Verfügung haben, gewährt das Sozialamt ein sogenanntes Taschengeld in Höhe von ca. 120 Euro + Bekleidungspauschale.