Pflegebedürftig
Inhalt
- Pflegebedürftig
- Was bedeutet Pflegebedürftigkeit / pflegebedürftig?
- Welche Gründe gibt es für Pflegebedürftigkeit?
- Wie wird die Pflegebedürftigkeit festgestellt?
- Module zur Feststellung von Pflegebedürftigkeit
- Die Pflege-Charta bei Pflegebedürftigkeit
- Orientierungshilfe bei der Pflege von pflegebedürftigen Menschen
- Welche Pflegestufen gibt es für die Pflegebedürftigkeit?
- Pflegestufe 1:
- Welche Leistungen erhalten Menschen mit Pflegebedürftigkeit?
- 24-Stunden-Pflege bei Pflegebedürftigkeit
- Was sind die Vorteile einer 24-Stunden-Pflege zu Hause bei Pflegebedürftigkeit?
Viele Familien werden damit konfrontiert, dass ein Angehöriger langsam nicht mehr alleine zu Hause zurechtkommt und Unterstützung benötigt. Besonders schwierig wird es dann, wenn die körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen immer schlimmer werden und die Angehörigen mit der Pflege überfordert sind. Sei es, dass es aus beruflichen Gründen einfach keine Zeit dafür gibt oder weil sie mit den Aufgaben der Pflegebedürftigkeit schlichtweg überfordert sind. Es kann erforderlich sein, dass jemand bettlägerig wird, Windeln gewechselt werden müssen und professionelle Pflege benötigt. Hier erfahren Sie mehr über Pflegebedürftigkeit, welche Leistungen Ihnen zustehen und welche Lösungen es für Sie geben könnte.
Was bedeutet Pflegebedürftigkeit / pflegebedürftig?
Die Pflegebedürftigkeit bezieht sich auf den Zustand einer Person aufgrund von körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen. Die Person ist nicht mehr in der Lage, Bedürfnisse und Anforderungen im täglichen Leben selbst zu erfüllen. Dies bedeutet, dass sie Unterstützung braucht bei grundlegenden Lebensaktivitäten wie der Körperpflege, der Ernährung, der Mobilität oder bei der Haushaltsführung.
Wer dauerhaft aufgrund dieser Einschränkungen, voraussichtlich für mindestens 6 Monate, in mindestens einem Bereich auf Unterstützung angewiesen ist
Welche Gründe gibt es für Pflegebedürftigkeit?
Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum ein Mensch auf Pflege und Unterstützung angewiesen ist und als pflegebedürftig eingestuft werden kann. Erkrankungen aufgrund des Alters wie beispielsweise Alzheimer oder Demenz, neulogische Erkrankungen wie Schlaganfall oder Parkinson. Auch ein Unfall kann zu Beeinträchtigungen führen, wie Querschnittslähmung oder
Auch psychische Erkrankungen können dazu führen, dass eine Person Hilfe bei alltäglichen Aktivitäten benötigt, und pflegebedürftig wird, wie beispielsweise bei Depressionen oder schizophrenen Erkrankungen.
Wie wird die Pflegebedürftigkeit festgestellt?
Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) ermittelt anhand eines Gutachters, in welchem Umfang die pflegebedürftige Person eingeschränkt ist. Die Bereiche umfassen die Grundpflege und die hauswirtschaftliche Versorgung. Dabei werden auch geistige und psychische Beeinträchtigungen berücksichtigt. Anhand der Ergebnisse der Begutachtung wird die Pflegestufe ermittelt, die auch die Höhe der Leistungen aus der Pflegeversicherung bestimmt.
Der Antrag für einen Gutachter des Medizinischen Dienstes kann vom Pflegebedürftigen selbst oder durch Angehörige gestellt werden. Dies kann telefonisch oder formlos schriftlich erfolgen. Sie können aber auch persönlich bei der Krankenkasse einen Antrag stellen.
Module zur Feststellung von Pflegebedürftigkeit
Das Begutachtungsverfahren zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit in Deutschland basiert auf 6 Modulen, die vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) und anderen Gutachtern angewendet werden. Die 6 Module sind:
Mobilität
Dieses Modul erfasst die Fähigkeit des Pflegebedürftigen, sich selbständig fortzubewegen und umzusetzen (z.B. Aufstehen aus dem Bett, Gehen oder Treppensteigen).
Kognitive und kommunikative Fähigkeiten
Dieses Modul beurteilt die geistigen Fähigkeiten des Pflegebedürftigen, wie zum Beispiel die Orientierung in Raum und Zeit, die Fähigkeit zur Sprachverarbeitung und zum Gedächtnis.
Verhaltensweisen und psychische Problemlagen: In diesem Modul werden Verhaltensweisen wie Aggressivität, Depressionen oder Demenzsymptome erfasst.
Selbstversorgung
Dieses Modul bewertet die Fähigkeit des Pflegebedürftigen, sich selbständig zu waschen, anzuziehen und zu essen.
Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen:
Hier werden Fähigkeiten im Umgang mit gesundheitlichen Einschränkungen wie zum Beispiel das Einnehmen von Medikamenten oder das Bewältigen von krankheitsbedingten Schmerzen erfasst.
In diesem Modul werden soziale Aspekte des Pflegebedürftigen erfasst, wie zum Beispiel die Fähigkeit zur Gestaltung des Alltagslebens und die Teilnahme an sozialen Aktivitäten.
Die Pflege-Charta bei Pflegebedürftigkeit
Die Pflege-Charta (auch als “Charta für Pflege und Betreuung” bezeichnet) ist eine gemeinsame Initiative von Vertretern aus Politik, Gesellschaft, Pflegeverbänden und Patientenorganisationen. Ziel der Pflege-Charta ist es, eine bessere Versorgung und Betreuung von pflegebedürftigen Menschen zu gewährleisten und die Würde und Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten und zu fördern.
Die Pflege-Charta beschreibt die zentralen Grundsätze und Handlungsfelder für eine menschenwürdige Pflege, wie zum Beispiel die Wahrung der Selbstbestimmung und Autonomie der Pflegebedürftigen, die Sicherung einer bedarfsgerechten Versorgung und Betreuung, die Förderung der Kommunikation und Zusammenarbeit aller Beteiligten sowie die Stärkung der Rechte von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen.
Die Charta ist keine verbindliche rechtliche Vorschrift, sondern ein gemeinsames Bekenntnis zur Verbesserung der Pflegequalität und zur Stärkung der Rechte und Bedürfnisse von pflegebedürftigen Menschen.
Orientierungshilfe bei der Pflege von pflegebedürftigen Menschen
Die Pflege-Charta richtet sich an alle Akteure im Bereich der Pflege und Betreuung von pflegebedürftigen Menschen, einschließlich der Pflegekräfte, Angehörigen, Einrichtungen wie Seniorenheime oder Pflegedienste, aber auch an politische Entscheidungsträger und die breite Öffentlichkeit. Die Charta ist somit für alle relevant, die in irgendeiner Form mit der Pflege und Betreuung von Pflegebedürftigen zu tun haben.
Die Pflege-Charta kann in Schulungen und Fortbildungen im Bereich der Pflege und Betreuung eingesetzt werden, um Pflegekräfte und andere Fachkräfte in der Pflege über die Grundsätze und Handlungsfelder der Charta zu informieren und sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Aber auch Angehörige von Pflegebedürftigen können von der Charta profitieren, indem sie sich über die Grundsätze und Handlungsfelder der Charta informieren und diese als Orientierungshilfe bei der Pflege und Betreuung ihrer Angehörigen nutzen.
Welche Pflegestufen gibt es für die Pflegebedürftigkeit?
Pflegestufen werden wie folgt definiert:
Pflegestufe 1:
Personen in Pflegestufe 1 benötigen gelegentlich Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten wie der Körperpflege, dem Anziehen oder dem Essen. Sie können sich jedoch größtenteils alleine versorgen.
Pflegestufe 2:
Personen in Pflegestufe 2 benötigen regelmäßige Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten wie der Körperpflege, dem Anziehen oder dem Essen. Sie sind in der Regel nicht mehr in der Lage, alleine zu leben und benötigen Unterstützung bei der Haushaltsführung.
Pflegestufe 3:
Personen in Pflegestufe 3 benötigen umfassende Hilfe bei alltäglichen Aktivitäten, einschließlich der Grundpflege, der Mobilität und der Ernährung. Möglicherweise benötigen sie auch eine medizinische Überwachung und spezielle Pflege.
Pflegestufe 4:
Personen in Pflegestufe 4 benötigen eine sehr intensive Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten und sind auf eine rund um die Uhr Pflege angewiesen.
Pflegestufe 5:
Personen in Pflegestufe 5 benötigen eine außerordentlich intensive Betreuung und Pflege, meist aufgrund von schweren Behinderungen oder Erkrankungen. Sie benötigen eineeine 24-Stunden-Pflege und Überwachung durch speziell geschultes Personal.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Einstufung in eine Pflegestufe durch einen Gutachter erfolgt, der den individuellen Bedarf der betroffenen Person bewertet. Die Pflegestufen sollen sicherstellen, dass die betroffenen Personen die erforderliche Unterstützung und Pflege erhalten, um ein würdevolles Leben zu führen, so lange wie möglich selbstständig sein können und eine möglichst hohe Lebensqualität zu erreichen.
Welche Leistungen erhalten Menschen mit Pflegebedürftigkeit?
Wer in die Pflegeversicherung der Krankenkasse eingezahlt hat, hat bei Pflegebedürftigkeit Anspruch auf Leistungen. Die Höhe hängt von der Pflegestufe und dem individuellen Bedarf ab.
Pflegegeld
Wer pflegebedürftig wird und eine Pflegestufe erhält, erhält von der Pflegekasse finanzielle Unterstützung. Die Höhe des Pflegegeldes hängt von der jeweiligen Pflegestufe ab.
Sachleistungen
Pflegebedürftige können Sachleistungen wie häusliche Pflege, ambulante Pflege oder Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen. Diese Leistungen werden von professionellen Pflegediensten erbracht und direkt mit der Pflegeversicherung abgerechnet.
Tages- und Nachtpflege
Pflegebedürftige können Tages- und Nachtpflegeeinrichtungen besuchen, um dort professionelle Pflege und Betreuung zu erhalten. Die Kosten werden von der Pflegeversicherung übernommen.
Verhinderungspflege
Verhinderungspflege Wenn die Pflegeperson vorübergehend ausfällt oder Urlaub benötigt, kann Verhinderungspflege in Anspruch genommen werden. Hierbei wird eine Ersatzpflegeperson gestellt, deren Kosten von der Pflegeversicherung übernommen werden.
Pflegehilfsmittel
Pflegebedürftige haben Anspruch auf Pflegehilfsmittel wie Rollstühle, Gehhilfen, Pflegebetten oder Pflegebadewannen. Die Kosten werden von der Pflegeversicherung übernommen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Leistungen der Pflegeversicherung nicht in allen Fällen ausreichend sind, um alle Pflegebedürfnisse zu erfüllen. In manchen Fällen kann es notwendig sein, zusätzliche private Pflegeversicherungen abzuschließen oder die Kosten aus eigener Tasche zu bezahlen.
24-Stunden-Pflege bei Pflegebedürftigkeit
Wenn ein Angehöriger pflegebedürftig wird, stehen Familien oft vor einer großen Herausforderung. Eine Betreuung zu Hause kann dann die Lösung sein, um den Liebsten nicht in ein Pflegeheim geben zu müssen und ihm so lange wie möglich ein Leben in seinem gewohnten Umfeld zu ermöglichen. Die 24-Stunden-Pflege ist eine gute Option, um den Angehörigen liebevoll und individuell zu versorgen.
Eine 24-Stunden-Betreuung umfasst im Wesentlichen, je nach Bedarf, die Unterstützung bei der Körperpflege (wie Waschen und Anziehen), beim Essen und Trinken sowie bei der Mobilität (Aufstehen und Gehen). Eine Betreuung kann zudem hauswirtschaftliche Unterstützung wie Einkaufen, Kochen und Putzen übernehmen. Ein weiterer wichtiger Punkt bei der 24-Stunden-Pflege ist die Betreuung und Beschäftigung der pflegebedürftigen Person. Dies können Spaziergänge, Spieleabende, Gespräche oder soziale Kontakte wie Besuche bei Nachbarn oder Restaurantbesuche sein.
Was sind die Vorteile einer 24-Stunden-Pflege zu Hause bei Pflegebedürftigkeit?
Wenn Sie Ihren Angehörigen bei einer Pflegebedürftigkeit zu Hause pflegen lassen möchten, hat das viele Vorteile im Gegensatz zu einer Pflege in einem Pflegeheim.
Vertrautes Umfeld
Die Betreuung zu Hause ermöglicht ihren Liebsten, in seiner vertrauten Umgebung zu bleiben. Dadurch fühlt er sich sicherer und wohler. Ein Umzug ist oftmals eine starke zusätzliche Belastung für einen pflegebedürftigen Menschen und viele Menschen möchten gerne so lange, wie möglich in ihrem zu Hause bleiben.
Individuelle Betreuung
Durch eine 24-Stunden-Pflege zu Hause findet eine individuelle Betreuung statt, die auf alle Wünsche und Bedürfnisse des Pflegebedürftigen eingehen kann. Pfleger und Pflegerinnen in einem Altenheim oder eines Pflegedienstes haben meist nicht die Zeit, sich lange auf die Patienten einzustellen und beispielsweise ein Gespräch zu führen. Durch eine Betreuung zu Hause ist auch dies gewährleistet.
Flexibilität
Eine Pflege zu Hause kann flexibler gestaltet werden als eine Betreuung in einem Pflegeheim, da sie auf die individuellen Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person abgestimmt werden kann.
Nähe zu Familie, Freunden und Nachbarn
Eine Pflege zu Hause ermöglicht es pflegebedürftigen Personen, in der Nähe ihrer Familie und Freunde zu bleiben, was dazu beitragen kann, dass sie sich sozial und emotional unterstützt fühlen.
Kosten
Eine 24-Stunden-Pflege ist in der Regel wesentlich kostengünstiger als ein Platz in einem Alten- oder Pflegeheim.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der Hauptgrund, warum viele pflegebedürftige Menschen lieber zu Hause gepflegt und betreut werden als in ein Pflegeheim zu müssen, darin besteht, dass sie in ihrer vertrauten Umgebung bleiben und ihre persönliche Freiheit bewahren können. Die Nähe zu Familie und Freunden sowie die individuelle Pflege und Kontinuität der Betreuung sind weitere wichtige Faktoren, die dazu beitragen.
Wenn Sie auf der Suche nach einer 24-Stunden-Betreuung sind, dann können Sie uns gerne kontaktieren. Auf unserer Seite von Betreuung.com finden Sie 24-Stunden-Pflegekräfte, Betreuer oder Haushaltskräfte.
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