Einführung in die Palliativpflege

Inhalt

In der heutigen Gesellschaft gewinnt die Palliativpflege eine immer größere Bedeutung, insbesondere für ältere Menschen im letzten Abschnitt ihres Lebens. Dieser Artikel beleuchtet die essenzielle Rolle der Palliativpflege in der Betreuung und Unterstützung von Senioren, die in ihrer letzten Lebensphase auf eine umfassende, einfühlsame Versorgung angewiesen sind.

Die Palliativpflege, als eine tragende Säule des Gesundheitssystems, richtet ihren Fokus auf die ganzheitliche Betreuung von Menschen in fortgeschrittenen Krankheitsphasen. Ihre Zielsetzung liegt nicht in der Heilung, sondern vielmehr in der Verbesserung der Lebensqualität, der Linderung von Beschwerden und der Begleitung von Patienten in einer Zeit, in der Heilung oft nicht mehr möglich ist.

In ihrer Essenz verfolgt die Palliativpflege das Ziel, schwer kranken Menschen eine bestmögliche Lebensqualität bis zum Lebensende zu ermöglichen. Dies geschieht durch eine multidisziplinäre Herangehensweise, die physische, psychische, soziale und spirituelle Bedürfnisse gleichermaßen berücksichtigt. Hierbei liegt der Fokus auf Schmerzlinderung, Symptomkontrolle und der Unterstützung des Patienten und seiner Angehörigen durch einfühlsame Betreuung.

Wert und Bedeutung von Palliativpflege in der 24-Stunden-Betreuung

Insbesondere im Kontext des Alterns gewinnt die Palliativpflege eine herausragende Bedeutung. Ältere Menschen sind oft von chronischen Krankheiten oder altersbedingten Beschwerden betroffen, was sie anfälliger für lebenslimitierende Erkrankungen macht. Die Palliativpflege bietet diesen Menschen eine umfassende Betreuung, die über die reine medizinische Behandlung hinausgeht. Sie legt Wert auf Würde, Lebensqualität und eine würdevolle Begleitung bis zum Lebensende.
Die Palliativpflege in der 24-Stunden-Betreuung bildet das Rückgrat einer einfühlsamen, kontinuierlichen Unterstützung für Patienten in fortgeschrittenen Krankheitsstadien. In einer häuslichen Umgebung ermöglicht sie nicht nur eine medizinische Versorgung, sondern auch eine emotionale und spirituelle Betreuung, die dem Patienten und seinen Angehörigen in einer besonders schwierigen Zeit zugutekommt.

Ganzheitliche Unterstützung:

In der 24-Stunden-Palliativpflege erfahren Patienten eine umfassende Betreuung, die weit über die rein medizinische Versorgung hinausgeht. Sie umfasst emotionale Unterstützung, Hilfe bei der Bewältigung von Ängsten und Sorgen sowie die Begleitung des Patienten und seiner Familie auf dem Weg des Abschiednehmens.

Kontinuität und Vertrautheit:

Die 24-Stunden-Palliativpflege schafft eine vertraute und stabile Umgebung, die für Patienten, insbesondere im fortgeschrittenen Alter, von unschätzbarem Wert ist. Die kontinuierliche Anwesenheit und Betreuungspersonen, die sich mit den individuellen Bedürfnissen des Patienten vertraut machen, bieten ein Höchstmaß an Sicherheit und Komfort.

Entlastung der Angehörigen:

In der 24-Stunden-Palliativpflege werden nicht nur die Bedürfnisse des Patienten, sondern auch die seiner Angehörigen berücksichtigt. Die ständige Betreuung gewährleistet eine Erleichterung für pflegende Familienmitglieder, die während dieser schweren Zeit emotionale Unterstützung und Entlastung benötigen.

Die 24-Stunden-Palliativpflege in einer häuslichen Umgebung bringt eine warmherzige Betreuung, Stabilität und eine würdevolle Begleitung für Patienten, die auf dem Weg des Abschieds sind. Sie betont die Bedeutung von Empathie, Kontinuität und einem ganzheitlichen Ansatz, um den letzten Lebensabschnitt so angenehm und respektvoll wie möglich zu gestalten.

Charakteristika und Umfang der Palliativpflege

Die Palliativpflege, insbesondere im Rahmen der 24-Stunden-Betreuung für ältere Menschen, umfasst spezifische Merkmale, die sie von anderen Pflegeformen unterscheiden.

Ganzheitlicher Ansatz: Die Palliativpflege für ältere Menschen berücksichtigt die physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse der Patienten. Sie zielt darauf ab, Symptome zu lindern, Lebensqualität zu verbessern und gleichzeitig eine respektvolle Begleitung am Ende des Lebens zu gewährleisten.

Individuelle Anpassung: Jeder Patient hat einzigartige Bedürfnisse. Die Palliativpflege in der 24-Stunden-Betreuung stellt sicher, dass die Pflege auf die individuellen Wünsche und den Krankheitsverlauf jedes Patienten zugeschnitten ist.

Komplexe Gesundheitszustände: Ältere Menschen, die palliative Betreuung benötigen, haben oft komplexe gesundheitliche Probleme, die eine sorgfältige und abgestimmte Pflege erfordern.

Ethische und spirituelle Unterstützung: Mit fortschreitendem Alter und im Rahmen der Palliativpflege werden oft ethische Fragen aufgeworfen. Die Pflege umfasst häufig auch die Unterstützung bei spirituellen Bedürfnissen und kann dabei helfen, die Sinnhaftigkeit im Leben zu bewahren.

Herausforderungen und Chancen in der Palliativpflege bei 24-Stunden-Betreuung

Die Betreuung von Patienten in der Palliativpflege innerhalb einer 24-Stunden-Betreuungsumgebung birgt sowohl Herausforderungen als auch wertvolle Chancen für Betreuer und Pflegebedürftige gleichermaßen.

Emotionale Belastung:

Die palliative Betreuung in einer 24-Stunden-Umgebung kann für Pflegekräfte und Angehörige eine enorme emotionale Belastung darstellen. Der enge Kontakt und die intensive Unterstützung erfordern ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen. Pflegekräfte müssen mitfühlend und respektvoll mit den Patienten umgehen, ihre Bedürfnisse verstehen und sensibel auf sie eingehen. Gleichzeitig können Betreuer emotional stark belastet sein, da sie sich eng mit den Patienten verbinden und während des Sterbeprozesses anwesend sind. Es ist wichtig, für die Betreuer Unterstützung und Möglichkeiten zur emotionalen Entlastung bereitzustellen, um Burnout und emotionale Erschöpfung zu vermeiden.

Chancen der Begleitung:

Trotz der emotionalen Herausforderungen bietet die Palliativpflege in einer 24-Stunden-Umgebung auch bemerkenswerte Chancen. Pflegekräfte haben die Möglichkeit, tiefe Verbindungen zu den Patienten aufzubauen. Durch ihre kontinuierliche Anwesenheit und ihre einfühlsame Betreuung können sie den Patienten und ihren Familien während dieses sensiblen Prozesses Unterstützung bieten. Die Nähe und das Vertrauen, die während dieser Zeit entstehen, ermöglichen es Betreuern, eine wertvolle Unterstützung zu bieten und den Patienten Trost und Sicherheit zu vermitteln. Für Angehörige kann die Anwesenheit und einfühlsame Unterstützung der Betreuer in dieser Zeit des Loslassens und der Reflexion eine bedeutende Stütze sein.

Die 24-Stunden-Palliativpflege stellt Betreuer und Pflegebedürftige vor emotionale Herausforderungen, bietet jedoch auch eine einzigartige Möglichkeit, tiefe und unterstützende Verbindungen aufzubauen, die während des Prozesses des Abschieds und der Reflexion von unschätzbarem Wert sind. Es ist wichtig, Ressourcen und Unterstützung für Betreuer bereitzustellen, um ihnen zu helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen und gleichzeitig die Chancen dieser einfühlsamen Begleitung zu nutzen.

Was sind die Ziele der Palliativpflege?

In der Palliativmedizin und -pflege werden spezifische Therapieziele verfolgt, die sowohl körperliche als auch psychische und spirituelle Aspekte umfassen. Das primäre Ziel besteht darin, Patienten und ihren Familien dabei zu helfen, den letzten Lebensabschnitt in Würde zu verbringen und unerträgliche Beschwerden zu minimieren.

Diese grundlegenden Ziele der palliativen Betreuung werden verfolgt:

Verbesserung der Lebensqualität:

Ein Hauptanliegen ist es, die Lebensqualität des Patienten zu steigern und dabei zu unterstützen, Aktivitäten und zwischenmenschliche Beziehungen aufrechtzuerhalten, um weiterhin bedeutungsvolle Momente zu erleben.

Schmerzlinderung:

Die palliative Betreuung zielt darauf ab, Schmerzen und andere körperliche Beschwerden zu lindern, um die Lebensqualität zu verbessern. Dazu können palliativmedizinische Maßnahmen wie die Verabreichung von Morphinen zur Linderung von Schmerzen eingesetzt werden.

Symptomkontrolle:

Das Palliativteam kümmert sich um sämtliche Symptome, die den Patienten belasten, sei es Übelkeit, Atembeschwerden, übermäßige Müdigkeit oder Verwirrtheit.

Psychologische Unterstützung:

Neben der körperlichen Pflege beinhaltet die Palliativpflege auch die psychologische Betreuung des Patienten und seiner Familie, um Ängsten, Depressionen und anderen emotionalen Belastungen entgegenzuwirken.

Spirituelle Unterstützung:

Die individuellen spirituellen Bedürfnisse des Patienten werden berücksichtigt. Das Palliativteam bietet bei Bedarf spirituelle Begleitung und Unterstützung an.

Familienunterstützung:

Die Palliativpflege konzentriert sich ebenso darauf, die Familie des Patienten zu unterstützen und sie dabei zu unterstützen, mit den physischen, emotionalen und spirituellen Herausforderungen der Krankheit umzugehen.

Voraussetzung für die Palliativpflege

Palliativpflege, sei es zuhause oder in stationären Einrichtungen, wird Menschen angeboten, die an unheilbaren und fortschreitenden Erkrankungen leiden. Das vorrangige Ziel besteht darin, die Lebensqualität dieser Personen zu verbessern, unabhängig davon, ob sie sich im Endstadium der Erkrankung befinden oder schwerwiegende Symptome erleben.

Es ist essenziell zu verstehen, dass Palliativversorgung nicht ausschließlich für Menschen im letzten Stadium einer Krankheit gedacht ist, sondern auch für Patienten mit schweren Erkrankungen, um die Auswirkungen der Krankheit zu mildern. Diese Form der Betreuung und Behandlung konzentriert sich darauf, Schmerzen zu lindern, Symptome zu kontrollieren und das emotionale und spirituelle Wohlbefinden zu fördern.

Berücksichtigung des Willens und der Wünsche des Angehörigen

Frühzeitig mit einem geliebten Menschen über seine Vorstellungen und Wünsche bezüglich des Lebensendes zu sprechen, ist nicht immer möglich. Wenn der Betroffene jedoch in der Lage ist, seine Wünsche zu äußern, sollten diese respektiert und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Doch in Fällen, in denen dies nicht möglich ist, stellt sich für Angehörige die schwierige Frage, wie sie die bestmögliche Betreuung sicherstellen können.

Es können Situationen auftreten, in denen ein demenzerkrankter Angehöriger extrem unruhig ist oder auf Berührungen abwehrend und sogar aggressiv reagiert. Diese Verhaltensweisen könnten auf unerträgliche Schmerzen hinweisen oder andere tieferliegende Ursachen haben. Verweigerung von Essen oder Trinken kann ebenso verwirrend sein. Ist es der Wille des Betroffenen oder eher eine Funktionsstörung?

In solchen komplexen Situationen kann der Austausch mit dem Hausarzt, den Pflegekräften, der Familie oder einem Betreuer hilfreich sein. Eine Vielzahl von Einschätzungen zu sammeln, um den Willen und die Wünsche des Angehörigen zu verstehen, ist essenziell. Möglicherweise hat die Person zuvor eine Patientenverfügung verfasst, in der ihre Haltung zu lebensverlängernden Maßnahmen festgehalten ist.

Kommunikation im Rahmen der Palliativpflege

Die Kommunikation ist entscheidend, um die Bedürfnisse und Vorstellungen des Erkrankten zu verstehen. Es ist wichtig, ein offenes Gespräch zu führen, auch wenn der Patient möglicherweise nicht mehr in der Lage ist, verbal zu antworten. Nonverbale Signale wie Mimik, Gestik oder Körperhaltung können Hinweise auf den emotionalen Zustand und die Bedürfnisse geben.

Unterstützung durch ein multidisziplinäres Team

Ein multidisziplinäres Team, bestehend aus Ärzten, Pflegekräften, Psychologen, Sozialarbeitern und anderen Spezialisten, kann eine umfassende Betreuung und Unterstützung gewährleisten. Jedes Teammitglied bringt unterschiedliche Fachkenntnisse und Perspektiven ein, um die bestmögliche Versorgung sicherzustellen.

Rücksichtnahme auf kulturelle und spirituelle Bedürfnisse

Individuelle kulturelle und spirituelle Bedürfnisse spielen eine große Rolle in der Palliativpflege. Es ist wichtig, die kulturellen Hintergründe und Überzeugungen des Patienten zu respektieren und gegebenenfalls entsprechende Unterstützung anzubieten, sei es durch spirituelle Betreuung oder spezifische Rituale.

Erhaltung der Würde, Autonomie und Lebensqualität in der Palliativpflege

Die Palliativpflege legt großen Wert auf den Erhalt der Würde und Autonomie älterer Menschen während ihres letzten Lebensabschnitts. Dies bedeutet, ihre Individualität zu respektieren und sicherzustellen, dass ihre persönlichen Werte, Überzeugungen und Präferenzen im Mittelpunkt der Versorgung stehen. Die Patienten sollen in Entscheidungen einbezogen werden, soweit dies möglich ist, um ein Gefühl der Kontrolle über ihr Leben zu bewahren.

Die Endphase des Lebens ist eine Zeit, in der der Fokus auf der Verbesserung der Lebensqualität und dem Komfort des Patienten liegt. Die Palliativpflege strebt danach, Symptome zu lindern, Schmerzen zu kontrollieren und den Patienten so angenehm wie möglich zu machen. Hierbei geht es nicht nur um medizinische Aspekte, sondern auch um die psychische und soziale Unterstützung, um eine Atmosphäre des Friedens und der Geborgenheit zu schaffen.

Angehörige und Betreuende spielen eine entscheidende Rolle im Leben eines Menschen, der palliativ versorgt wird. Es ist wichtig, sie bei dieser herausfordernden Phase zu unterstützen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um sie zu entlasten. Informationen, emotionale Unterstützung und gezielte Anleitungen helfen dabei, besser mit den Veränderungen und der Pflege umzugehen, sodass sie dem Patienten bestmöglich zur Seite stehen können.

Ambulante Palliativpflege

Selbst wenn der Gesundheitszustand es zulässt, bevorzugen die meisten Patienten, ihre letzte Lebensphase zu Hause und in ihrer vertrauten Umgebung zu verbringen. Dabei stehen verschiedene Angebote zur Verfügung, die ein würdevolles Abschiednehmen und Sterben ermöglichen.

Der Gesetzgeber unterscheidet dabei zwischen:

Allgemeine Ambulante Palliativversorgung (AAPV):

In der allgemeinen ambulanten Palliativversorgung (AAPV) übernehmen Pflegekräfte eines Pflegedienstes die Palliativpflege zu Hause. Für diese Aufgabe ist keine spezielle Palliativweiterbildung erforderlich, obwohl immer mehr Pflegedienste examinierte Fachkräfte mit einer Zusatzausbildung in Palliative Care einsetzen. Diese Pflegekräfte unterstützen beispielsweise bei Schmerztherapie, Verbandswechseln oder der Betreuung von Tumoren.

Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV):

Im Unterschied zur AAPV sind in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) ausschließlich Fachkräfte mit spezialisierter Zusatzausbildung tätig. Ein SAPV-Team besteht oft aus Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten. Dieses spezialisierte Team gewährleistet eine umfassende Versorgung, die eine Krankenhauseinweisung verhindern und den Menschen ermöglichen kann, in ihrer gewohnten Umgebung zu sterben. In Deutschland gibt es etwa 403 solcher Teams (Stand: 2021).

Gesetzlicher Anspruch auf SAPV:

Patienten mit unheilbaren und lebensverkürzenden Erkrankungen haben seit 2007 einen gesetzlichen Anspruch auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) gemäß Paragraf 37b des Sozialgesetzbuches Fünf (SGB V). Die Leistungen, die ärztliche und pflegerische Unterstützung sowie eine 24-Stunden-Rufbereitschaft umfassen, müssen vorab von der Krankenkasse genehmigt werden.

Ambulante Hospizdienste:

Ambulante Hospizdienste konzentrieren sich auf die spirituelle und psychosoziale Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen sowie ihrer Angehörigen in deren Zuhause. Sie bieten keine medizinischen oder pflegerischen Leistungen an, sondern widmen sich alltäglichen Aktivitäten wie Spaziergängen, Gesprächen und Haushaltshilfe, um den Betroffenen und ihren Familien in dieser schwierigen Phase beizustehen.

Stationäre palliative Pflege

Die stationäre Palliativpflege findet nicht im häuslichen Umfeld statt, sondern in spezialisierten Einrichtungen wie Hospizen oder Palliativstationen.

Hospize:

Hospize sind stationäre Einrichtungen, die eine spezialisierte Pflege und Betreuung für schwer kranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase bieten. Ihr Fokus liegt auf der Verbesserung der Lebensqualität und einem würdevollen Sterben. In diesen Einrichtungen steht die palliative Versorgung im Vordergrund, die darauf abzielt, Schmerzen, Symptome und psychosoziale Bedürfnisse zu lindern, nicht jedoch auf eine Heilung.

Ein interdisziplinäres Team, bestehend aus Ärzten, Pflegekräften, Sozialarbeitern, Therapeuten und freiwilligen Begleitern, arbeitet in Hospizen zusammen, um eine umfassende Betreuung zu gewährleisten. Manche Hospize bieten auch Tagespflege an.

Palliativpflege in Pflegeheimen:

In Pflegeheimen variiert die Umsetzung von Palliativpflege je nach Trägerschaft und Umgang der Mitarbeiter mit dem Thema Sterben. Einige Heime entwickeln Konzepte zur Sterbebegleitung, die auch die Palliativpflege umfassen. Palliativkompetente Pflegeheime berücksichtigen neben der medizinischen Pflege auch Aspekte wie Vermeidung von Krankenhauseinweisungen, würdevolle Verabschiedung der Bewohner, Unterstützung der Angehörigen und die Einbindung von Bewohnern in Rituale und Abschiedsprozesse.

Anlaufstellen für Informationen:

Es gibt verschiedene Anlaufstellen, um Informationen über Palliativpflege und entsprechende Einrichtungen zu erhalten:

  • Hausarzt oder behandelnder Arzt
  • Krankenhaus
  • Hospiz- und Palliativverbände
  • Online-Verzeichnisse wie der Wegweiser der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP)
  • Krankenkassen

Es ist ratsam, mehrere Anlaufstellen zu kontaktieren, um verschiedene Optionen zu prüfen und die optimale Versorgung sicherzustellen. Dies hilft bei der Entscheidung für die passende Betreuung für sich selbst oder Angehörige.

Kosten der Palliativpflege

Die Deckung der Kosten für die Palliativpflege, Hospiz- und Palliativversorgung zuhause erfolgt normalerweise über die Krankenkasse und basiert auf den Regelungen des Sozialgesetzbuchs Fünf (SGB V). Bestimmte Kriterien müssen erfüllt sein, um diese Leistungen in Anspruch nehmen zu können:

  • Palliativmedizinische Versorgung wird von Hausärzten, niedergelassenen Schmerztherapeuten oder spezialisierten Palliativmedizinern durchgeführt.
  • Es bedarf einer palliativen Krankenpflege im häuslichen Umfeld.
  • Ein Arzt hat eine Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) für mindestens sieben Tage verordnet.

Ambulante Hospizdienste bieten kostenfreie Beratungs-, Unterstützungs- und Begleitungsangebote für Patienten und ihre Familien an. Diese Dienste finanzieren sich durch Zuschüsse von Krankenkassen, Spenden und ehrenamtliche Arbeit.

Zusätzlich zu den Leistungen der Krankenkasse stehen Personen mit anerkanntem Pflegegrad nach Sozialgesetzbuch Elf (SGB XI) weitere Leistungen der Pflegekasse für die ambulante Palliativpflege zur Verfügung.

Im Krankenhaus werden die Kosten für einen Aufenthalt auf einer Palliativstation ebenfalls von der Krankenkasse übernommen (SGB V). Dabei sind auch Beratungsangebote und ehrenamtliche Begleitung durch Hospizdienste für Patienten und deren Familien kostenfrei.

In Pflege- oder Altenheimen trägt die Krankenkasse die Kosten für die Palliativversorgung unter bestimmten Bedingungen:

  • Der Patient leidet an einer unheilbaren, fortgeschrittenen Erkrankung.
  • Eine ärztliche Verordnung für die palliative Versorgung liegt vor.
  • Es sind geschulte Pflegefachkräfte mit Erfahrung in der Palliativpflege vorhanden.

Für Bewohner in Pflegeheimen, die palliative Versorgung benötigen, werden Unterkunft und Verpflegung selbst getragen. Jedoch sind auch hier Beratung, Unterstützungs- und Begleitungsangebote durch Hospizdienste kostenfrei. Diese Dienste finanzieren sich durch Krankenkassenzuschüsse, Spenden und ehrenamtliche Arbeit.

Pflegegeld und Pflegeleistungen einsetzen

Jeder Pflegebedürftige mit einem Pflegegrad, der zuhause gepflegt wird, hat Anspruch auf Pflegegeld. Im Falle der Palliativpflege, bei der ein ambulanter oder möglicherweise spezialisierter Pflegedienst Leistungen wie Schmerztherapie, Wundversorgung oder psychosoziale Unterstützung erbringt, bleibt das Pflegegeld in vollem Umfang erhalten. Diese spezifischen Maßnahmen fallen unter die Kategorie der Palliativpflege und werden von der Krankenkasse erstattet.

Wenn jedoch im Rahmen der Palliativpflege pflegerische Aufgaben wie die tägliche Körperhygiene durchgeführt werden, werden dafür Pflegesachleistungen berechnet. In diesem Fall kann das Pflegegeld nur noch anteilig beansprucht werden. Diese Kombination von Leistungen nennt sich dann Kombinationsleistung.

Fragen und Antworten rund um die Palliativpflege

Was ist Palliativpflege?

Antwort: Palliativpflege ist eine Art der Versorgung, die sich auf die Unterstützung von Menschen in fortgeschrittenen Krankheitsphasen konzentriert. Ihr Hauptziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern und Symptome zu lindern, anstatt die Krankheit zu heilen.

Welche Leistungen umfasst die Palliativpflege?

Antwort: Die Palliativpflege umfasst eine ganzheitliche Betreuung, die physische, psychische, soziale und spirituelle Aspekte des Patienten berücksichtigt. Sie beinhaltet Schmerzlinderung, Symptomkontrolle, psychologische Unterstützung und kann auch spirituelle Begleitung beinhalten.

Wer kann Palliativpflege in Anspruch nehmen?

Antwort: Palliativpflege ist für Menschen gedacht, die an unheilbaren oder fortschreitenden Krankheiten leiden und sich im fortgeschrittenen Stadium befinden. Es ist nicht auf eine bestimmte Altersgruppe beschränkt und konzentriert sich darauf, die Lebensqualität zu verbessern, unabhängig davon, ob sich jemand im Endstadium der Erkrankung befindet oder nicht.

Welche Rolle spielen Angehörige in der Palliativpflege?

Antwort: Angehörige spielen eine entscheidende Rolle in der Palliativpflege, indem sie emotionale Unterstützung bieten, den Patienten begleiten und sich um ihre Bedürfnisse kümmern. Sie können auch die Schnittstelle zwischen medizinischem Personal und dem Patienten sein, um sicherzustellen, dass die Wünsche und Bedürfnisse des Patienten respektiert werden.

Gibt es unterschiedliche Arten von Palliativpflege?

Antwort: Ja, es gibt verschiedene Arten von Palliativpflege, darunter die ambulante Palliativpflege zu Hause, die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV), Hospize und palliative Pflege in Pflegeheimen.

Welche Unterstützung bietet die Palliativpflege für Angehörige?

Antwort: Die Palliativpflege bietet Angehörigen Unterstützung durch Beratung, emotionale Unterstützung und die Entlastung bei der Pflege des Patienten, um ihnen während dieser schwierigen Zeit beizustehen.

Was bietet die 24-Stunden-Pflege bei der Palliativpflege?

Antwort: Die 24-Stunden-Palliativpflege bietet eine kontinuierliche, umfassende Betreuung für Patienten in fortgeschrittenen Krankheitsstadien. Sie beinhaltet nicht nur medizinische Versorgung, sondern auch emotionale und spirituelle Unterstützung in der häuslichen Umgebung. Diese Art der Betreuung gewährleistet eine würdevolle Begleitung und ist für Patienten in dieser sensiblen Phase von großer Bedeutung, um Komfort, Sicherheit und Unterstützung zu bieten.

Welche finanzielle Unterstützung können Personen mit Pflegegrad für die Palliativpflege erhalten?

Antwort: Personen mit anerkanntem Pflegegrad gemäß dem Sozialgesetzbuch Elf (SGB XI) haben neben der Krankenkassenfinanzierung auch Anspruch auf zusätzliche Leistungen der Pflegekasse für die ambulante Palliativpflege. Diese Leistungen können finanzielle Unterstützung für die Betreuung und Versorgung im Rahmen der Palliativpflege umfassen.

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