Medikamente gegen Demenz und Alzheimer
Medikamente gegen Demenz und Alzheimer

Medikamente gegen Demenz und Alzheimer

Welche Medikamente werden gegen Demenz und Alzheimer eingenommen?

Einige Arzneimittel in Europa haben alle Tests erfolgreich bestanden und werden zur Symptomlinderung eingesetzt

Demenz ist ein ernsthaftes Problem – nicht nur aus medizinischer, sondern auch aus sozialer Sicht. Die Krankheit wird normalerweise bei Menschen über 50 ausgelöst, über 65 wird ihre Anzahl wesentlich höher, und ganze 30% von dem Menschen über 85 Jahre leiden unter der Erkrankung. Und davor warnen Mediziner aus aller Welt.

Ein weltweites Problem ist die zu späte Diagnostik der verschiedenen Demenzformen, einschließlich der am häufigsten vorkommenden Erkrankung – und zwar Alzheimer. Innerhalb der Europäischen Union /EU/ dauert diese Verspätung ca. 20 Monate nach der Auslösung der ersten Symptome wie Sprach- und Orientierungsschwierigkeiten sowie beginnende Gedächtnisstörungen. Es ist von größter Wichtigkeit, dass leicht zugängliche und ausführliche Informationen über die Symptome und die Möglichkeiten zu ihrer Linderung bestehen. Und dies würde sehr zur rechtzeitigen Diagnostik der Demenzen sowie zum entsprechenden Beginn einer angemessenen medizinischen Behandlung beitragen.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind einige Medikamente zur Linderung der Alzheimer-Symptome bekannt. Und obwohl diese vor allem auf leichtere Formen der Erkrankung ausgerichtet sind, haben sie eine gute Einwirkung auf die Schmerzen und Beschwerden der Patienten im Allgemeinen. An der Bekämpfung der heimtückischen Krankheit nehmen erfolgreich folgende Medikamente teil:

Axura, auch als Memantine bekannt

Axura ist ein Medikament, das den Wirkstoff Memantin-Hydrochlorid /memantine hydrochloride/ enthält und ist für die Behandlung von Patienten geeignet, die eine mittelschwere bis fortgeschrittene Alzheimerform aufweisen. Obwohl die Gründe für diese Erkrankung immer noch nicht bekannt sind, wird angenommen, dass der Gedächtnisverlust auf die gestörte Signalübertragung im Gehirn zurückzuführen ist. Die Wirkung von Memantin-Hydrochlorid besteht gerade darin, bestimmte Rezeptoren im Gehirn zu blockieren und somit die Kommunikationssignale zu verbessern und Symptome der Erkrankung zu lindern.

Pflegedienst

Das Medikament wird als Tabletten oder Lösung zum Einnehmen angeboten. Es wurde umfangreich in drei Studien mit der Teilnahme von 1125 Alzheimer-Kranken getestet. Es wies bei der Kontrolle der Symptome der schweren Erkrankung eine größere Wirksamkeit als Plazebos auf. Neben den nachgewiesenen Vorteilen hat Axura auch einige unerwünschte Nebenwirkungen. Es kann zu Schläfrigkeit und Benommenheit, Verstopfung und Atemnot, Kopfschmerzen und Bluthochdruck oder Allergien und Überempfindlichkeit gegen das Arzneimittel selbst kommen.

Nach Auffassung des Ausschusses für Humanarzneimittel bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMEA)  sind die Vorteile von Axura höher als die Risiken und im Jahre 2002 hat die Europäische Kommission (EK) eine Zulassung seiner Verwendung innerhalb der ganzen Europäischen Union (EU) gewährt.

Axura ist nur auf ärztliche Verordnung erhältlich. Die Behandlung ist unbedingt unter ständiger Betreuung einer Person – einer Krankenschwester oder einem Krankenpfleger – durchzuführen, die/der den Kranken betreut und die korrekte Einnahme des Medikaments kontrolliert. Die Einnahme von Axura erfolgt einmal täglich um die selbe Uhrzeit. Die Dosis wird allmählich erhöht, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden. Dies erfordert strikte 24-Stunden-Betreuung zu Hause.

Ebixa  

Ebixa ist auch ein Medikament für Menschen mit mittelschwerer bis fortgeschrittener Alzheimerform und enthält auch den Wirkstoff Memantin-Hydrochlorid /memantine hydrochloride/. Es wird angenommen, dass es gut die Gehirnstörung beim Bekämpfen des Gedächtnisverlustes, das Verhalten und die intellektuellen Fähigkeiten beeinflusst.

Das Medikament ist als Tabletten oder als eine Lösung zum Einnehmen erhältlich. An der Arzneimittelstudie haben 1125 Alzheimer-Kranke teilgenommen. Die unerwünschten Nebenwirkungen sind wie bei der Einnahme von Axura.

Ebixa ist seit 2002 in der EU zugelassen.

Ärzte sagen deutlich , dass Patienten, denen eine Behandlung mit Ebixa verordnet wurde, ständig von einem Arzt oder einem geschulten Krankenpflegers beobachtet werden müssen. Das Medikament ist einmal täglich einzunehmen, die Dosis wird in den ersten drei Wochen allmählich erhöht. Alle drei Monate ist die Behandlung zu überprüfen und ihre weitere Anwendung ist zu beurteilen. Bei Patienten mit Nierenprobleme ist die Dosis zu reduzieren.

Memantine Merz

Memantine Merz ist ein weiteres Medikament, das den Wirkstoff Memantin-Hydrochlorid /memantine hydrochloride/ enthält. Seine Zusammensetzung und seine Wirkung sind den beiden vorstehend beschriebenen Arzneimitteln ähnlich. Seine Verwendung in der EU ist seit 2012 zugelassen.

Memantine LEK, Memantine ratiopharm und Marixino

Seit 2013 in der EU für die Behandlung der mittelschweren bis schweren Alzheimerformen sind auch Memantine LEK, Memantine ratiopharm und Marixino zugelassen. Das sind Generika, und das bedeutet, dass sie dem schon zugelassenen Referenzarzneimittel Ebixa ähnlich sind.

Rivastigmine Sandoz

Rivastigmin ist der Wirkstoff von Rivastigmine Sandoz, das zur Behandlung der leichten bis mittelschweren Alzheimerischen Krankheit eingesetzt wird. Wenn Hirnzellen absterben, wird Acetylholin reduziert – diese Chemikalie dient der Signalübertragung zwischen Zellen. Rivastigmine trägt zur Ehöhung dieses zur Gehirngesundheit erforderlichen Botenstoffs bei.

Es kann als Hartkapsel oder Lösung verabreicht werden. Die Studie umfasst drei Grundlagenforschungen, an welchen 2126 Patienten teilgenommen haben. Es hat eine gute Wirkung auf die Lern-, Denk- und Einprägungsfähigkeiten sowie auf die Fähigkeit mit den täglichen Aufgaben zurechtzukommen. Die am häufigsten vorkommenden unerwünschten Nebenreaktionen bei Rivastigmine Sandoz sind Übelkeit und Erbrechen, vorwiegend bei der Dosiserhöhung.

Die Verwendung des Arzneimittels ist mit einem Beschluss der Europäischen Kommission (EK) seit 2009 in der ganzen EU zugelassen.

Die Behandlung mit Rivastigmine Sandoz beginnt gleichzeitig mit der ständigen Betreuung und Überwachung des Kranken. Der Demenzbetreuer muss die Einnahme des Arzneimittels zweimal täglich – morgens und abends überwachen, wobei die Hartkapseln ohne zu kauen und zu zerteilen einzunehmen sind.  Die Dosis kann reduziert und die Behandlung eingestellt werden, falls der Patient Unverträglichkeit gegenüber dem Medikament hat.

Prometax und Exelon

Prometax und Exelon sind weitere Rivastigmin-enthaltende Medikamente, die in der EU gemäß Beschluss der Europäische Kommission seit 1998 anwendbar sind.  Es ist in drei Formen erhältlich – als Kapseln, Lösung zum Einnehmen sowie als transdermale Pflaster, die eine bestimmte Rivastigmin-Menge im Laufe von 24 Stunden über die Haut abgeben.

Vizamyl

Vizamyl ist ein Medikament, das eine kleine Menge radioaktive Substanzen oder so genannte Radiopharmazeutika enthält. Es wird während Gehirn-Scans verabreicht, die testen ob bei Patienten mit Gedächtnisstörungen im Gehirn Plaques vorkommen. Das Medikament ist als Lösung erhältlich und wird etwa 90 Minuten vor der PET-Aufnahme injiziert.

Die meisten unerwünschten Nebenwirkungen bei der Vizamyl-Anwendung sind Übelkeit, Bluthochdruck, Druck im Brustkorb, Hautrötung.

Der Ausschuss für Humanarzneimittel bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMEA) hat angenommen, dass es mehr Vorteile dieses Arzneimittels als Risiken gibt und seine Anwendung in der EU ist seit 2014 zugelassen. Diesbezüglich ist auch ein Risikomanagementplan entwickelt worden.

Egal was für eine Behandlung der Kranken verordnet wird, müssen sie rund um die Uhr betreut werden und ein erfahrener Seniorenbetreuer muss beobachten, wie sie Medikamente einnehmen. Davon ist auch der Verlauf der Krankheit abhängig.

Sich immer von Ihrem Arzt beraten lassen

Dieser Artikel enthält Informationen über in der EU zugelassene Medikamente, derer positive Wirkung bei Demenz– und Alzheimerkranken nachgewiesen ist.  Die Ausführung dient in keinem Fall zur Diagnosestellung und tritt nicht an die Stelle der medizinischen Beratung. Diese Medikamente sind nur auf ärztliche Verschreibung sowie unter ständiger medizinischer Beobachtung einzunehmen.  Jeder Versuch der Selbstmedikation kann zu ersthaften Gesundheitsschäden führen und lebensbedrohlich sein.

 

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert