Eine Demenzerkrankung bringt in ihrem Verlauf auch körperliche
Einschränkungen oder Veränderungen mit sich.
Angehörige sollten sich darauf einstellen, dass immer mehr praktische Fähigkeiten, aber auch die Kontrolle über den eigenen Körper bei dem Erkrankten verloren gehen. Im fortgeschrittenen Stadium wird es daher notwendig, bei der Körperpflege, beim Essen oder beim Zubettgehen zu unterstützen.
Körperpflege den Senioren
Inhalt
Zwar beherrschen an Demenz Erkrankte häufig noch die notwendige Handgriffe – etwa beim Waschen oder Zähneputzen. Jedoch müssen sie daran erinnert werden, dass Waschen nötig ist, oder angeleitet, wozu etwa Seife da ist oder wie die Dusche funktioniert. Ziel sollte sein, dass sie sich möglichst lange ohne fremde Hilfe selbst waschen und pflegen. Von der perfekten Körperpflege sollte man sich jedoch ein Stück weit lösen. Wenn es keine zwingenden Gründe gibt, reicht auch einmal eine “Katzenwäsche” aus. Denn es kann passieren, dass sich Demenzkranke nicht mehr waschen oder die Zähne putzen wollen. Dazu bereit sind sie eher, wenn ein bestimmtes Reinigungsritual oder Gewohnheiten eingehalten werden.
Achten Sie bei der Pflege auf die Intimsphäre des Betroffenen, denn gerade die ältere Generation hat ein sehr großes Schamgefühl. So kann es für Frauen schwierig sein, sich bei der Körperpflege von einem Mann helfen zu lassen, und umgekehrt. Dann ist es vielleicht besser, einen Pflegedienst einzubinden.
Inkontinenz
Besonders schwer ist es, wenn der Demenzkranke die Kontrolle über Blase und Darm verliert. Im frühen Stadium der Demenz vergisst der Betroffene einfach, auf die Toilette zu gehen, oder er findet sie nicht. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann der Betroffene den Schließmuskel von Blase und Darm nicht mehr kontrollieren. Der Arzt verordnet dann Inkontinenzeinlagen. Für pflegende Angehörige ist es nicht leicht, den Kranken davon überzeugen, dass er fortan: „Windeln“ braucht. Der Hinweis, dass selbst jüngere Menschen bisweilen an Inkontinenz leiden und dass die Einlagen eine Geruchsbildung vermeiden, kann helfen.
Weitere Tipps:
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Machen Sie für Ihren Angehörigen den Toilettengang zu einer festen, häufigen Gewohnheit.
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Kennzeichnen Sie die Toilettentür und lassen Sie sie einen Spalt offen stehen.
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Achten Sie darauf, dass die Kleidung leicht zu öffnen ist.
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Helfen Sie Ihrem Angehörigen dabei, Einlagen anzulegen.
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Versehen Sie das Bett mit einer Gummieinlage.
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Sie können auch Stuhlpolster mit Kunstlederhüllen oder Kunststoff beziehen.
So geht’s leichter:
- Lassen Sie Ihren Angehörigen lieber duschen, um Unfälle in der Badewanne zu verhindern (vorausgesetzt, er akzeptiert das).
- Wählen Sie immer die gleiche Tageszeit zur Körperpflege und den gleichen Tag zum Baden oder Duschen.
- Gestalten sie die Körperpflege möglichst angenehm: beispielsweise mit kuscheligen Handtüchern und dem Lieblingsbadezusatz.
- Durch ein vertrautes Musikstück entsteht eine entspannte Atmosphäre.
- Helfen Sie zurückhaltend: Manchmal genügt es, den Waschlappen in die Hand zu geben und ihn an den Körper zu führen oder es vorzumachen.
- Bei Widerstand gegen Ihre Hilfe beauftragen Sie einen Pflegedienst.
- Wenn der Kranke sich beschmutzt hat, konfrontieren Sie ihn nicht mit dieser Situation, sondern helfen Sie ganz selbstverständlich beim Säubern.
Kleidung – Spiegel der Persönlichkeit sind wichtig für Senioren
Im Verlauf der Krankheit wird es für die Betroffenen schwieriger, sich selbstständig an- oder auszukleiden.
Tipps für Pflegekräfte:
- Kleidungsstücke in der Reihenfolge zurechtlegen, in der sie angezogen werden sollen.
- Respektieren Sie Kleidungswünsche, auch wenn sie Ihnen nicht gefallen. Achten Sie jedoch darauf, dass die Kleidung zur Witterung passt.
- Besser sind Klettverschlüsse oder Reißverschlüsse als Knöpfe.
- Schuhe mit Klettverschlüssen und rutschfester Sohle benutzen. Achten Sie darauf, dass sie dem Kranken gefallen (Farbe!). Bieten Sie einen langen Schuhlöffel an.
- Entfernen Sie verschmutzte Kleidungsstücke, damit der Kranke sie nicht immer wieder anzieht.
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