Kinderbetreuung – was ist das

Es gibt verschiedene Formen der Kinderbetreuung, die je nach Alter und Möglichkeiten unterteilt werden können.

Kinderbetreuung

Besonders in Zeiten der Corona-Pandemie wird klar, wie wichtig es ist, eine gute Kinderbetreuung zu haben. Klassische Einrichtungen, wie Kindergarten, Kinderhort und Schulen wurden geschlossen und zeitweise mussten ganze Gruppen und Klassen in Quarantäne.

Doch nicht nur in dieser schwierigen Zeit, ist es wichtig, die richtige Betreuung für Kinder zu Hause zu organisieren. Kinder benötigen viel Aufmerksamkeit und Förderung, die wichtig für ihre gesunde Entwicklung ist.

Zwar ist in Deutschland die Kinderbetreuung gut organisiert und es gibt verschiedene Einrichtungen, wie Kindertagesstätten, Kinderhorte oder Ganztagsschulen. Doch nicht immer ist das Ergebnis für die Kinder befriedigend. Viele Eltern entscheiden sich daher, ihr Kind zu Hause betreuen zu lassen, da eine Bezugsperson sich speziell auf ein Kind orientieren kann und die individuelle Förderung gegeben ist.

Kinderkrippe

Im Gegensatz zu früheren Zeiten möchten viele Mütter nach der Geburt ihres Kindes wieder am Berufsleben teilnehmen. So wurde per Gesetz im Jahr 2013 beschlossen, dass Kinder unter drei Jahren Anspruch auf eine Betreuung haben. Daraufhin entstanden viele dieser Krippenplätze, die behinderte Kinder miteinschließen. Das Angebot hält sich leider in Grenzen, auch wenn dies gesetzlich so geregelt wurde und Eltern müssen mit langen Wartezeiten rechnen. Deswegen melden diese das noch nicht geborene Kind oft schon in den Zeiten der Schwangerschaft an.

Das Modell der Kinderkrippe war in den neuen Bundesländern, der damaligen DDR, in der es für alle Mütter die Möglichkeit gab, ihr Kind in eine Kinderkrippe zu bringen. Fast ausschließlich alle Frauen gingen einer Tätigkeit nach.

Kinderkrippen werden kontrovers diskutiert. Nicht nur die Pädagogik weist darauf hin, dass die ersten drei Jahre eines Kindes die wichtigsten im Leben sind und die frühkindliche Entwicklung entscheidend prägt.

Ab wann kann ein Kind in die Kinderkrippe gebracht werden

Die meisten Einrichtungen nehmen Kinder ab 3 Monaten auf. Die Erzieher bevorzugen jedoch das Alter von mindestens 6 Monaten. In Deutschland kann ein Elternteil ein sogenanntes Elternjahr nutzen und „Basiselterngeld“ beziehen können, das prozentual zum letzten Gehalt vor der Geburt ausgezahlt wird. Weiter Formen zum Bezug von Elterngeld sind Elterngeld-Plus und Partnerschaftsbonus.

Aus diesem Grund kommen werden die meisten Kinder ab 1 Jahr in der Kinderkrippe gebracht. Auch wenn es die Möglichkeit gibt, Erziehungsurlaub (3 Jahre) zu nehmen, sehen sich viele in Ihrer Karriere behindert und möchten eher ins Berufsleben zurückkehren.

Eltern nutzen diese Angebote. Vor allen Dingen alleinerziehende Mütter, die durch das Angebot wieder berufstätig werden können.

Unterschied zwischen Kita und Kinderkrippe

Im Zusammenhang einer Kinderkrippe fällt häufig auch das Wort Kindertagesstätte, kurz Kita. Der Unterschied zwischen beiden besteht in den Altersgruppen der Kinder. Während in einer Kinderkrippe Kinder zwischen 3 Monaten und 3 Jahren aufgenommen werden, bieten Kindertagesstätten verschiedene Altersgruppen an. Diese sind:

  • Kinder ab 3 Monaten bis drei Jahre sowie Gruppen für Kinder zwischen 1 Jahr und 6 Jahren. Das heißt, dass Kinderkrippen ausschließlich Kinder bis 3 Jahre Ab dem 3. Lebensjahr können Kinder in einem Kindergarten betreut werden.

Das Konzept ähnelt zwar einem Kindergarten, jedoch sind die Gruppen der Kleinkinder viel kleiner. Die Aufnahme in eine Kinderkrippe ist von der Einrichtung abhängig und wird unterschiedlich gehandhabt.

Meist wird das Wort Kita für unterschiedliche Formen der Betreuung verwendet. Eine Integration von einer Kinderkrippe in eine Kindertagesstätte ist eine häufige Form dafür.

Ab wann kann eine Kinderbetreuung stattfinden

In Deutschland hat jeder einen Anspruch auf einen Kita-Platz bzw. einer Tagesmutter. Dies gilt für Kinder, die unter einem Jahr alt sind. Dazu gehören einige Voraussetzungen:

  • Ein Elternteil möchte wieder ihrem Beruf nachgehen oder ist arbeitssuchend gemeldet, ist in einer Ausbildung, studiert oder erhält Wiedereingliederungsleistungen.

Zwischen 1 und 3 Jahren besteht Anspruch auf eine Tagespflege oder Tageseinrichtung für Kinder.

Ab 3 Jahren kann das Kind in einem Kindergarten aufgenommen werden. Es ist wichtig, sich rechtzeitig dafür anzumelden, damit der Platz gesichert ist.

Kinderbetreuung zu Hause oder in einer Einrichtung

Eltern stehen meist unter Druck. Auf der einen Seite möchten Sie das Beste für ihre Kinder und die bestmögliche Betreuung, anderweitig lässt die berufliche Situation das nicht zu. Halbtags zu arbeiten ist eine Option, aber sehr oft nicht möglich. So erwartet der Chef, dass die Eltern sich um die Betreuung der Kinder kümmern, egal, in welchem Alter diese sich befinden. Auch die finanzielle Lage, steigende Preise, hohe Mieten etc. zwingen Eltern dazu, eine Betreuungsform für ihr Kind zu finden.

Leider wird die Bedeutung der Nähe der Mutter oder zumindest einer Bezugsperson in unserer Gesellschaft nicht wirklich anerkannt und für unwichtig erklärt. Es ist jedoch bekannt, dass eine Bezugsperson für ein Kind extrem wichtig ist, eine sogenannte Resilienz zu entwickeln, d. h. die Belastbarkeit eines Kindes für das Leben zu stärken. Viele Psychologen und Studien bestätigen dies. Eine Betreuung in verschiedenen Einrichtungen kann dies meist nicht erfüllen, da die Aufmerksamkeit der Betreuer mehreren Kindern gilt und nicht nur einem.

Es ist herzzerreißend, wenn man beobachtet, wie verzweifelt kleine Kinder sind, wenn sie von der Mutter oder einer Bezugsperson in die Betreuung abgegeben werden. Es ist wie ein traumatisches Erlebnis, denn kleine Kinder können nicht verstehen, warum die Mutter weggeht, noch haben sie das Verständnis zu wissen, dass sie wieder kommt, bzw. wann sie wieder kommt.

Für das Kind ist es so, als würde die Mutter für immer weggehen. Es fühlt sich hoffnungslos und lässt sich nicht von den Erzieherinnen trösten, weint oft jämmerlich und kein Interesse an der Umwelt.

Weitere Einflüsse bei der Kinderbetreuung in der Kita

  • Dadurch, dass die Erzieherin anfangs fremd für das Kind ist, fühlen sich die Kinder oft orientierungslos. Ein weiteres Kriterium ist Lautstärke. Viele Kinder in einem Raum erzeugen einen erhöhten Geräuschpegel, der für Kinder weiteren Stress bedeuten kann.
  • Kinder ziehen sich gerne auch einmal zurück. Da meist die Räumlichkeiten fehlen, eine kleine Auszeit zu erhalten, um von all den Sinneseindrücken nicht überwältigt zu werden, kann dies eine Überforderung darstellen.
  • Da Erzieherinnen eine emotionale Bindung zu den verschiedenen Kindern aufbauen sollen, entsteht eine Distanz, die bei der Betreuung zu Hause nicht stattfindet.

Was kostet eine Kinderbetreuung

Die Beiträge und die Bezahlung einer Kinderbetreuung fallen sehr unterschiedlich aus. Dies hängt von der Form, der Zeit und den einzelnen Bundesländern ab. Je nach den Bedürfnissen der Eltern gibt es verschiedene Arten der Beaufsichtigung und unterschiedliche Kosten dafür.

Tagesmutter – Kosten

Es gibt verschiedene Betreuungsmöglichkeiten für Kinder. Die günstigste Variante sind die Großeltern, falls diese nicht weit weg wohnen und sich bereit erklären, Zeit mit den Enkelkindern zu verbringen.

Eine weitere Möglichkeit ist, eine Tagesmutter zu engagieren. Diese müssen eine Ausbildung nachweisen können, die 160 Unterrichtsstunden beinhaltet, sowie den Erste-Hilfe-Kurs.

Eine Tagesmutter betreut meist 3 – 4 Kinder und wird meist von Müttern angeboten, die selbst ein Kind haben und weitere Kinder zusätzlich zu ihrem eigenen Kind betreuen. Im Gegensatz zu einem Kindergarten oder Kita kann die Betreuung individueller stattfinden, da die Gruppe der Kinder viel kleiner ist. Der Verdienst bewegt sich zwischen 5 und 8 Euro pro Stunde.

Babysitter – Kosten

Eine Person, die ein Kind für einige Stunden oder am Abend betreut sind sogenannte Babysitter. Meist sind es jüngere Menschen wie z. B. Studenten, die sich etwas Taschengeld verdienen möchten. Sie werden meist nach Stunden bezahlt. Je nach Erfahrung belaufen sich die Kosten zwischen 5 und 8 Euro pro Stunde. Die ist auch abhängig von einigen Faktoren wie Abendbetreuung, wenn das Kind schläft und nur die Anwesenheit als Aufsicht erforderlich ist.

Kindermädchen – Kosten

Ein Kindermädchen kümmert sich nicht nur um die Kinder, sondern auch um den Haushalt, wie z. B. einkaufen, kochen, Wäschepflege, Reinigungsarbeiten. Sie wird per Vertrag angestellt, indem alle Tätigkeiten festgehalten sind.

In der Regel lebt ein Kindermädchen im Haushalt und hat eine geregelte Arbeitszeit, die meist 38 – 40 Stunden die Woche beträgt. Je nach Erfahrung und Ausbildung variiert das Gehalt und beträgt ca. 1300 € und 2600 € im Monat. Der Mindestlohn muss dabei in jedem Fall eingehalten werden.

 Au-pair – Kosten

Der Unterschied zwischen Au-pair und einem Kindermädchen besteht darin, dass eine Au-pair Hilfe aus einem anderen Land kommt unter anderem, um eine andere Sprache zu lernen und die Kultur kennenzulernen. Ein Au-pair-Mädchen wird in die Familie integriert, kümmert sich teils um die Kinder und hilft im Haushalt. Die Arbeitszeit liegt bei ca. 30 Stunden und ein Tag pro Woche ist sie freigestellt. Dies wird ebenso in einem Vertrag festgehalten. Wohnen und Verpflegung ist dabei kostenlos und Au-pairs erhalten zusätzlich ein Taschengeld. Dies ist von Land zu Land unterschiedlich. In Deutschland beläuft es sich auf ca. 250 – 300 € monatlich.

Was kostet ein KITA-Platz in welchem Bundesland

Fast überall werden für einen Kita-Platz Gebühren verlangt. Diese beinhalten Betreuung und die Verpflegung der Kinder. Sie sind abhängig vom Einkommen der Eltern und sind nicht einheitlich geregelt und von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Deshalb lassen sich keine eindeutigen Angaben machen. Unter der Internetadresse: https://www.kita.de/ können Sie dazu nähere Angaben finden. Es ist auch möglich, sich auf den Webseiten der Stadt oder Gemeinde zu informieren, die meist auch einen Gebührenrechner für die Gebühren bereitstellen.

Gibt es finanzielle Hilfen für die Kinderbetreuung

Kindertagesstätten- Gebühren sind in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich. Seit August 2019 können nicht nur Familien, die Sozialhilfe erhalten, auch Familien mit einem niedrigen Einkommen eine Kostenbefreiung erhalte. Sie haben einen Anspruch auf eine Kita-Betreuung ohne Beiträge. Ein Antrag dafür kann beim Sozialamt, Jugendamt oder beim Jobcenter gestellt werden. Einkünfte, Nachweise über staatliche Leistung und Kosten für die Betreuung müssen beigefügt werden.

Was kostet eine private Kinderbetreuung – Übersicht

Was letztendlich für eine private Kinderbetreuung bezahlt wird, hängt von der Ausbildung und der Art (z. B. nur nachts, wenn Kinder schlafen) ab und wird individuell geregelt.

Art der Betreuung                      Zeitraum                                   Betrag

Babysitter Stundenweise Zw. 5 – 8 €
Kindermädchen (Nanny) Monatlich Ca. 1300 – 2600 € (Mindestlohn erforderlich=
Au-pair-Mädchen Taschengeld (monatlich) Ca. 250 – 300 €

Pflegedienst

Was ist, wenn keine Kinderbetreuung gefunden wird

Je nach Alter können Kinder nicht alleine zu Hause bleiben und benötigen eine Betreuung. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die Eltern. Wenn es nicht möglich ist, eine Kinderbetreuung zu organisieren, gibt es das sogenannte “Leistungsverweigerungsrecht” (§ 275 Absatz 3, Bürgerliches Gesetzbuch).

Darin ist geregelt, dass ein Arbeitnehmer, für dessen Kind/er keine Betreuung zur Verfügung stellt, von der Arbeit freigestellt wird. Urlaub zu nehmen, ist nicht erforderlich. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Weiterzahlung des Gehalts bzw. Lohns möglich.

In diesen Fällen sollten sich Arbeitnehmer mit Ihren Vorgesetzten beraten, wie die Kinderbetreuung stattfinden könnte, wie z. B. durch Homeoffice.

In Zeiten der Pandemie, wurde eine sogenannte “Notbetreuung” häufig in Anspruch genommen, die jedoch nur bestimmten Personen zugesprochen werden:

  • Berufe, die zur Grundversorgung der Gesellschaft nötig sind, wie z. B. Ärzte, Krankenschwestern, Pflegekräfte oder Mitarbeiter in der Lebensmittelbranche bzw. Sogenannte systemrelevante Berufe
  • Alleinerziehende Mütter
  • Härtefälle

Auf den Seiten des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales finden Sie dazu weitere Informationen.

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Kinderbetreuung wegen Corona

Da durch die Lage der Corona-Pandemie es möglich ist, dass es zu Teilschließungen von Kindergarten, Schulen oder Kitas kommen kann, wurden den Eltern seit dem Jahr 2021 nicht mehr nur 10 Tage als Kinderkrankentage zu, sondern 30. Bei Alleinerziehenden verdoppelt sich die Anzahl auf 60 Tage.

Vorausgesetzt:

  • Eltern und Kinder gehören einer gesetzlichen Krankenversicherung an
  • Kinder unter 12 Jahren
  • Es ist keine andere Betreuung durch eine Person, die im selben Haushalt lebt, möglich.

In dieser Zeit steht dem Elternteil Kinderkrankengeld zu, das 90 Prozent des Gehalts beträgt. Die Krankenkasse benötigt dazu eine Bescheinigung der Kinderbetreuungsstätte oder der Schule.

Des Weiteren haben Eltern, die ihre Kinder wegen Ausfällen in der Kinderbetreuung zu Hause bleiben müssen. Diese kann maximal 10 Wochen in Anspruch genommen werden und beträgt 67 Prozent. Bei Alleinerziehenden beträgt die Zeit maximal 20 Wochen. Diese Regelung gilt in den Zeiten, in der die Bundesregierung erklärt, dass es sich um “eine epidemische Lage von nationaler Tragweite” handelt. Momentan wurde dies bis zum 30 September 2021 beschlossen.

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